Über 30 km/h auf einem Akkuschrauber gefahren

Akkuschrauberrennen am 14.10.06 in Hildesheim

11 Teams von 9 Hochschulen aus Deutschland und der Schweiz sind am 14.10.06 im Flughafen Hildesheim gegeneinander angetreten: mit Gefährten, die von einem Akkuschrauber betrieben wurden. 1400 Gäste besuchten das Spektakel und feuerten die Teams begeistert an. Am Ende siegte das Team 30+ von der Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim. Sie fuhren schon bei Probeläufen gute 34 km/h und haben damit ihr Ziel, schneller als 30 km/h zu fahren, eingelöst. Die Jury begeisterte sich besonders für das Team „Xulu“ von der FH Nordwestschweiz, die in einem aufgeklappten Koffer den 150 m langen Parcour bewältigten. Durch ein gutes Gesamtkonzept begeisterte das Team „Flitzekacke“, die ein Fahrzeug steuerten, das stark an eine Schubkarre erinnerte. Olaf Kartenberg vom Hauptsponsor Black&Decker war begeistert: „Das Akkuschrauberrennen ist zu einer großen und rundum gelungenen Veranstaltung geworden.“

»Gesamtwertung«
2. Platz
1. Platz
3. Platz
Xulu 30+ Flitzekacke



»Geschwindigkeitswertung«
2. Platz
1. Platz
3. Platz
Flitzekacke 30+ Drillas



»Jurywertung«
2. Platz
1. Platz
3. Platz
30+ Xulu Drillas



»Publikumswertung«
2. Platz
1. Platz
3. Platz
Xulu 30+ FourSpin


Prominente Wortmeldungen

Unsere hochkarätige Jury, bestehend aus Olaf J. Kartenberg, Marketing Manager Consumer Products bei Black&Decker, Dr. Michael Erlhoff, Prof. für Designtheorie und -geschichte an der Köln International School of Design, Helge Thomsen, Herausgeber und Chefredakteur des Auto-Lifestyle Magazins Motoraver, Frank Schreiner von Stiletto und Oliver Vogt, Prof. für Produktdesign in Kassel von Vogt+Weizenegger beurteilten die Teams und ihre Gefährte nach gestalterischer Leistung, technischer Umsetzung und der Präsentation in der Boxengasse. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich dafür bedanken, dass sie als Jurymitglied in 2006 dabei waren.

J. Olaf Kartenberg

Marketing Manager Consumer Products bei Black&Decker, unserem Hauptsponsor

Eigentlich sollte im Jahr 2006 gar kein Akkuschrauberrennen stattfinden. Doch zum Glück konnte ich die HAWK überreden mit Black&Decker als Hauptsponsor und einer recht kurzen Vorplanungzeit doch noch ein Rennen auf die Beine zu stellen. Ich war positiv überrascht, wie professionell die Studentinnen und Studenten unter dem hohen Zeitdruck gearbeitet haben. Natürlich war dann der Höhepunkt das Event selbst – in dem schönen Hangar und dem super Besucher-Zuspruch. Auch die Teams waren sehr professionell und die Präsentation in den Boxengassen hätte jedem Messebauer zur Ehre gereicht. Die verschiedenen Rennfahrzeuge waren ideenreich, technologisch anspruchsvoll und zum größten Teil sehr schön inszeniert. Zusammenfassend kann ich nur sagen: Alles in allem war das Akkuschrauberrennen 2006 eine gelungene Aktion, die es geschafft hat, die Marke Black&Decker sehr sympathisch zu präsentieren.

Dr. Michael Erlhoff

Prof. für Designtheorie und -geschichte an der Köln International School of Design

Wenn Akkuschrauber rennen: Klar, Hildesheim liegt etwas abseits und hat sich bisher nicht sehr hervorgetan als Hort formidabler Rennen. Auch war das Essen nicht so gut wie sonst in den VIP-Lounges oberhalb der Boxen, das Fernsehen sendete dummerweise nicht live, und es fehlten noch etwa achtzigtausend ZuschauerInnen.

Gleichwohl: Wo war Bernie Ecclestone und wo waren Schumacher und dessen Kumpane? Hätten sie hier doch lernen können, spannende Rennen zu inszenieren, andere Dimensionen zu begreifen, neue Formen von Branding und Promotion zu sehen und Organisation neu zu definieren.

Denn kein Zweifel: Dort in Hildesheim war viel mehr los als bei der „Formel 1“, nur alles aufregender und vergnüglicher. Ja, das hat Zukunft. Denn niemand rennt so merkwürdig wie Akkuschrauber.

Helge Thomsen

Gründer und Mitinhaber der Motoraver Verlags Gbr

Ein Rennen mit Akkuschraubern? Die Anfrage, ob ich bei einer derartigen Veranstaltung als Jurymitglied teilnehmen würde, trieb mir ein leichtes Grinsen ins Gesicht. Schließlich beschäftige ich mich hauptberuflich mit benzinbetriebenen Fahrzeugen. Wie zum Teufel sollte ein Gerät zum Anbringen von Küchenregalen Rennatmosphäre vermitteln? Die Neugier auf das, was der studierende Design- und Techniknachwuchs aus so einer Antriebsvorgabe entwickeln würde, war also groß.

Angekommen im Hangar des Hildesheimer Flugplatzes, konnte man die selbstkonstruierten Vehikel der einzelnen Teams begutachten. Unglaubliche Entwicklungen und geniale Lösungen im Detail waren zu entdecken. Die Motivation der Teams war hervorragend und auch der präparierte Rundkurs sah vielversprechend aus. Die Leistung der Rennfahrzeuge und der Einsatz der Piloten war überraschend groß und Spannung im Duell der unterschiedlichen Konstruktionen immer vorhanden.

Die Tatsache, dass die akkubetriebene Antriebseinheit einige Fahrzeuge auf 30 km/h beschleunigen konnte, ließ mich wieder einmal daran glauben, dass es ein Leben nach dem Ottomotor gibt. Während wir bei Motoraver und auch die Automobil- und Motorradkonzerne an einem 100 Jahre alten Motorenprinzip festhalten, beginnt die Zukunft also in den Schraubergaragen der Hochschulstudenten.

Für uns eine spannende Sache und eine große Freude, dass Erfindergeist, Customizing und Selberbauen im Zeitalter von Plastikmotorollern, Playstation und Leasingfahrzeugen nicht ausstirbt.


(© Fotos/Portraits der Teams durch Maria Brinkop)

 

Gesamtwertung auf einen Blick:

Platzierung Team
1. Platz 30+
2. Platz Xulu
3. Platz Flitzekacke
4. Platz Drillas
5. Platz FourSpin
6. Platz Pussy's Team
7. Platz Rollwerk
8. Platz TucTuc
9. Platz ScrewDriver
10. Platz FAQ42
11. Platz AkkusaTiere